VITA

Petra Oelker wurde 1947 im Niedersächsischen geboren, in Hamburg lebt sie seit gut vier Jahrzehnten. Sie hat Verschiedenes gelernt, studiert und gearbeitet, ausprobiert, erfahren. Die große Hafen- und Handelsstadt mit der Nähe zur Küste und der reichen Kulturgeschichte bietet für ihre Arbeit einen unerschöpflichen Fundus. So dreht sich der erste Roman – Tod am Zollhaus – zwar um einen Mord, vor allem aber um das Theater und den Handel zwischen Elbe und Alster.

Dieser und neun folgende im 18. Jahrhundert angesiedelte Kriminalromane um die junge Komödiantin Rosina, Weddemeister Wagner und die Familie des freigeistigen Hamburger Kaufmanns Claes Herrmanns eroberten die Bestsellerlisten. Spannende Plots und stimmige „Sittengemälde“ werden in jedem dieser Romane um die Darstellung eines besonderen Handwerks oder Lebensbereiches entwickelt. Ob Astronomie, Lotsenwesen oder Uhrmacherei, Zuckerraffinerie, Kattundruck oder Medizin, die Anfänge der Schiffsversicherungen in London oder die Sklaverei der Barbaresken – mit der Recherche in Bibliotheken, Archiven, Museen und in Gesprächen mit ExpertInnen, längst auch im Netz, beginnt die Arbeit an jedem Roman. Hauptperson Rosina ist von der realen Lebensgeschichte der ersten großen deutschen Schauspielerin Friederike Caroline Neuber inspiriert, nachzulesen in der viel früher verfassten Biographie Die Neuberin.

Petra Oelker fesselt die LeserInnen ebenso mit den Kriminalromanen um die moderne Äbtissin Felicitas Stern, z. B. in Der Klosterwald oder mit Tod auf dem Jakobsweg, einer zeitgenössischen Pilgerreise der kriminalistischen Art. Das glücklichste Jahr erzählt die Biographie Eva Königs, ungewöhnliche Kauffrau in Hamburg und Wien und spätere Ehefrau Gotthold Ephraim Lessings, und war und ist der Autorin ein besonders wichtiges Anliegen. Die ‘Weihachtswundergeschichte‘ Drei Wünsche, angesiedelt auf dem Weihnachtsmarkt im alten Dom anno 1773 samt schläfriger Madonna und dickem Engel, war ein echtes Schreib-Vergnügen – schon weil darin an Ende alles gut wird.

Die Romane Ein Garten mit Elbblick und Das klare Sommerlicht des Nordens versetzen in die so unruhige wie verheißungsvolle Zeit des späten 19. Jahrhunderts. Emmas Reise wiederum lässt die abenteuerliche Odyssee eines ungleichen Paares durch die Nachwirren des Dreißigjährigen Krieges miterleben, es geht, zumeist per pedes, von Hamburg über Bremen und Osnabrück bis nach Amsterdam.

Schließlich erschien im Herbst 2018 Die Brücke zwischen den Welten. Der im Konstantinopel des Jahres 1906 angesiedelte Roman um einen jungen Hamburger, eine deutsch-englische Familie und den Teppichhandel im Osmanischen Reich ist von Petra Oelkers eigener Familiengeschichte beeinflusst.

Und nun? Neue Projekte? Der nächste Roman? Mal sehen ...


PETRA OELKER | Foto © Thorsten Wulff